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Hans-Jakob Matthes wird neuer Geschäftsführer der Friedehorst Teilhabe Leben

1.4.2019

Hans-Jakob Matthes ist der neue Geschäftsführer der Teilhabe Leben in Friedehorst. Zuletzt war er als Regionalgeschäftsführer des Evangelischen Johanniswerks tätig und leitete dort von Bochum aus den Bereich "Behindertenhilfe Wohnen" im Ruhrgebiet mit rund 1.000 Mitarbeitenden, die für etwa 1.300 Menschen mit Behinderung da sind.

Geboren und aufgewachsen ist Matthes in der DDR, in einem kleinen Dorf an der Havel nördlich von Berlin. Geprägt hat ihn der erste Job nach der Schule als diakonischer Helfer in Berlin. „Ich habe körperbehinderte Männer betreut, und die haben mich ausgebildet. Die wussten ganz genau, was sie brauchten und wie – und das haben sie mir klar gezeigt und beigebracht." Von da an war der Weg eigentlich vorgezeichnet: Matthes macht eine Ausbildung zum Sozialpädagogen und übernimmt früh Verantwortung: Als 25-Jähriger baut er im Auftrag des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau eine Wohneinrichtung für körperlich behinderte Erwachsene auf. Von der Aufnahme der Bewohner bis zur Einstellung der Mitarbeiter lag alles in seiner Hand. „Wir haben etwas Neues gewagt, nämlich eine Art Wohngruppen-Verbund mit quasi halbautonomen Wohngruppen. Das bedeutete zum Beispiel, dass die Bewohnerinnen und Bewohner bei Bewerbungsverfahren oder Probezeitentscheidungen mitreden durften. Das war damals etwas sehr Besonderes." Die Wohngruppen existieren übrigens heute noch.

Nach der Wende zog es Matthes nach Thüringen, um dort nach dem Ende der DDR soziale Arbeit neu zu organisieren. Im Diakonischen Werk Thüringen baute er Einrichtungen und Strukturen der Behindertenhilfe auf und leitete gleichzeitig den Fachverband diakonische Behindertenhilfe zunächst als Geschäftsführer, später als Vorsitzender. Insgesamt 15 Jahre verbrachte Matthes in Thüringen, davon siebeneinhalb Jahre als Mitarbeiter des Diakonischen Werkes und achteinhalb Jahre als Geschäftsführer der größten thüringischen Behinderteneinrichtung, dem Diakonie-Verbund Eisenach.

In Eisenach liegt auch heute noch eine Heimat für ihn. Seine Frau und drei seiner fünf Kinder leben nach wie vor in dieser Stadt. Fast jedes Wochenende macht sich der 61-Jährige auf den Weg nach Thüringen. Bisher aus Nordrhein-Westfalen – künftig dann aus Bremen. „Es sind rund drei Stunden Fahrt", erzählt er, „und die tun mir gut. In den drei Stunden kann ich abschalten und alles hinter mir lassen, und dann komme ich zwar müde, aber mit klarem Kopf zu Hause an." An zwei Orten zu leben ist für ihn kein Problem. „Ich habe mehrere Heimaten, das funktioniert für mich. Und ich baue mir auch in Bremen eine Heimat auf" ist er sich sicher. In Bremen freut er sich besonders auf das Meer. „Ich will einmal die Woche das Meer besuchen, das habe ich mir vorgenommen". Aber auch der norddeutschen Küche sieht er freudig entgegen: „Ich esse gern. Ich koche auch gern, am liebsten Eintöpfe, aber das Essen ist schon auch wichtig", fügt er mit einem Zwinkern hinzu.

Sich selbst bezeichnet Matthes als Netzwerker und als Mittler zwischen verschiedenen Welten: Behörden und Ministerien, Menschen mit Behinderungen und die Mitarbeiterschaft. Eines ist ihm dabei wichtig: „Es geht immer um Menschen, nicht um Größe oder Umsatz, sondern immer um den einzelnen Menschen. Und ich bin sehr gespannt auf Menschen. Ich bin jemand, der hingeht und zuhört und sich dafür Zeit nimmt. Also ich freue mich darauf, noch einmal bei einem neuen Träger zu erforschen: Wer sind dort die Menschen, was macht sie aus? Und was ist für uns gemeinsam der Weg in die Zukunft?"