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Landesbehindertenbeauftragter Steinbrück zu Besuch in Friedehorst

27.6.2019

Friedehorst und das Wetter zeigten sich von der besten Seite, als Dr. Joachim Steinbrück, Landesbehindertenbeauftragter der Freien Hansestadt Bremen, die diakonische Einrichtung in Lesum besuchte. Ziel war es, die Eingliederungshilfe in Friedehorst, die Teilhabe Leben Friedehorst gGmbH, mit ihrem neuen Geschäftsführer Hans-Jakob Matthes näher kennenzulernen.

Bei Kaffee und selbstgemachtem Kuchen nutzte die Friedehorster AG Barrierecheck die Gelegenheit und stellte Dr. Steinbrück ihre Arbeit vor.

Insgesamt hat die AG 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, erzählte Leiter Arian Pusch. Erste Herausforderung der AG war es, die kleinen und größeren Stolperfallen auf dem Friedehorst-Gelände zu beseitigen. Mit mehreren Begehungen und Rolli-Befahrungen wurden diese gefunden und an den Vorstand weitergeleitet. Dieser nahm sich sogleich der Sache an und ließ alle wesentlichen Punkte beheben.

Nachdem nun der Campus Friedehorst "abgearbeitet" ist, wagt sich die AG Barrierecheck an die nächste Herausforderung und geht raus in den Stadtteil: Die Mitglieder werden die Geschäfte des Lesumer Einzelhandels auf Barrierearmut testen. Anhand von selbst entwickelten Kriterien (zum Beispiel vorhandene Aufzüge, breite Türen, automatische Türöffnungen oder sichtbare und lesbare Hinweisschilder) werden die "Prüfer" der AG ermitteln, ob die Friedehorst-eigene Barrierecheck-Urkunde ausgehändigt werden kann. Im Juli geht es los - und Dr. Steinbrück zeigte sich sehr angetan von der Idee: "Toll, dass ihr nicht nur meckern wollt, sondern auch loben! Über die Anerkennung und eure Beratung werden sich die Lesumer Geschäfte sicher sehr freuen" ermutigte er die Teilnehmer*innen der AG.

Als Teilhabe Leben-Bereichsleiterin Insa Helmken erzählte, dass alle Mitarbeiter*innen eine Fortbildung in einfacher Sprache absolviert haben, schmunzelte der Landesbehindertenbeauftragte: "Das müsste ich eigentlich auch mal machen" so Dr. Steinbrück. "Als Jurist habe ich nämlich vor allem gelernt, besonders kompliziert zu sprechen und viele Fremdwörter zu benutzen. Also eher das Gegenteil von einfacher Sprache zu sprechen!"

Beim anschließenden Geländerundgang erzählte Friedehorst-Vorsteher Pastor Michael Schmidt vom Großprojekt Landeplatz, bei dem Bremens schönster inklusiver Spielplatz entstehen soll. Nächster Bauabschnitt wird ein Klettermikado sein, das sowohl für Rollstuhlfahrer als auch für Kinder ohne körperliche Einschränkungen bespielbar sein wird. Die Bauarbeiten dazu haben gerade begonnen. "Wenn es fertig ist, komme ich nochmal wieder!" versprach Dr. Steinbrück.

Einen letzten Abstecher gab es zum Projekt Klimaschutz und Inklusion, mit dem die Stiftung Friedehorst seit fast zwei Jahren beweist, dass die so wichtigen Themen Umweltschutz und Inklusion durchaus zusammengehören. Das Rollstuhl-unterfahrbare Hochbeet wurde ebenso begutachtet wie die neu angepflanzten Johannis- und Stachelbeerbüsche, die zum Naschen einladen. Im "Garten der Sinne" schnupperte Steinbrück an den zahlreichen Kräutern und Blumen.

"Ich habe den Eindruck, Sie machen hier eine sehr gute Arbeit in Friedehorst" resümierte Joachim Steinbrück am Ende seines Besuchs. "Machen Sie weiter so!"