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Leitungswechsel in der Tagesförderstätte

30.1.2020

Auch wer nicht zählen kann, zählt mit.
Auch wer nicht sprechen kann, hat etwas zu sagen.
Auch wer nicht gehen kann, sucht seinen Weg.

Ein Besucher und ein Mitarbeiter der Tagesförderstätte haben Spaß

Die Tagesförderstätte in Friedehorst richtet sich an Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen und bietet ein Angebot aus Fördergruppen, Kreativgruppen, werktherapeutischen Gruppen und Einzelarbeitsplätzen. Darüber hinaus finden projektorientierte Gruppen aus den Bereichen Theater, Garten, Musik, Kochen, Rhythmik und Diskussionen statt. So entstand beispielsweise in einem mehrjährigen Projekt der Brunnen, der sich im Eingangsbereich der Tagesförderstätte befindet.
Die Arbeitsweise in der Tagesförderstätte zeichnet sich vor allem durch eine lebenspraktische Anleitung für die Menschen aus, bei der jeder einen festen Bezugsbetreuer hat, der ihm in allen Situationen unterstützend zur Seite steht. Alle Beschäftigten erhalten ihren eigenen Wochenplan, der ihnen Sicherheit und Struktur geben soll. Damit sollen die Beschäftigten ein möglichst hohes Maß an Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit erlangen. Mit dem Beschäftigungsangebot in der Tagesförderstätte sollen gleichzeitig die Kreativität und Motivation gefördert werden. Ziel der Tagesförderstätte ist es, dass die Menschen sich als einen wertvollen Teil der Gesellschaft erleben und die eigenen Möglichkeiten erweitern.
„Hier herrscht ein sehr schönes Miteinander", sagt Nicole Richter, die fünf Jahre in der Tagesförderstätte gearbeitet hat und diese zuletzt leitete. Nach 18 Jahren in Friedehorst verlässt die Einrichtungsleiterin nun die Stiftung. „Am meisten werde ich den engen Kontakt mit den Beschäftigten vermissen", sagt sie. Nach ihrem Studium der sozialen Arbeit in Hildesheim fing Nicole Richter am 1. Oktober 2001 ihr Anerkennungsjahr in Bremen-Lesum an. Zunächst arbeitete sie als pädagogische Mitarbeiterin in Haus 1, bevor sie dann 2008 als Gruppenleitung in Haus 9 wechselte.
Als Einrichtungsleiterin der Tagesförderstätte war die Wahl-Bremerin vor allem mit der Organisation, Personalplanung, der Kostenplanung, dem Verfassen von Berichten und dem Qualitätsmanagement betraut. „Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen hat mir immer großen Spaß gemacht", sagt Nicole Richter. „Als Einrichtungsleiterin hatte ich immer das große Glück, mittendrin zu sein. Ich hatte von allen den schönsten Job." Während ihrer Zeit in der Tagesförderstätte begleitete Nicole Richter unter anderem die Einführung des Systems CABito in Friedehorst Teilhabe Leben, das den Menschen dort einen barrierearmen Zugang zu vielen Informationen ermöglicht. Zudem unterstützte sie die Einführung und einheitliche Nutzung von Metacom im Bereich Teilhabe Leben, eine Symbolsammlung mit einfach zu verstehenden Motiven.
Besonders gerne erinnert sich Nicole Richter an den Besuch des Kirchentags sowie an die Freizeiten mit den Wohngruppen, die sie begleitet hat. „Die Menschen da einmal ganz anders zu erleben, das fand ich immer schön", sagt sie. Nun wechselt die ehemalige Einrichtungsleiterin nach Bremerhaven zu den Elbe-Weser-Welten, wo sie die Fachbereichsleitung des Integrationsfachdienstes übernehmen wird.
Gleichzeitig gibt es ein neues Gesicht in der Tagesförderstätte: Sanne Heller hat als Nachfolgerin von Nicole Richter am 1. Januar 2020 die Einrichtungsleitung übernommen. Die gebürtige Bayerin hat bereits vorher ein dreiviertel Jahr als Projektkoordinatorin den Aufbau „andere Anbieter" in Friedehorst begleitet und war in dieser Zeit vor allem von dem menschlichen Umgang untereinander angetan. „Ich wollte gerne in Friedehorst bleiben", sagt Sanne Heller. „Hier herrscht ein sehr nettes und kollegiales Umfeld."
Die verheiratete Mutter einer neunjährigen Tochter lebt in Bremen-Nord und war zuletzt gemeinsam mit ihrem Mann als Coach selbstständig. Davor arbeitete sie unter anderem als Leiterin in Projekten der beruflichen Integration und der Arbeitsförderung sowie mit Menschen mit Behinderungen. Als sie von der Stelle in Friedehorst erfuhr, musste sie nicht lange überlegen. „Ich freue mich nun wahnsinnig auf ein menschlich nettes Umfeld und auf eine sinnstiftende Arbeit in Friedehorst", sagt Sanne Heller. „Mir ist wichtig, dass Menschen am Leben teilhaben können und ich möchte sie dabei unterstützen und zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen eine gute Arbeit für die Tagesförderstätte leisten."
In ihrer Freizeit ist Sanne Heller, die schon in Kalifornien gelebt hat, gerne aktiv: Joggen, Yoga, Wandern, Klavier spielen und die Sportart Kutterpullen gehören zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Gerne verbringt sie auch Zeit mit ihrer Familie und Freunden.