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Friedehorst nimmt an Modellprojekt für Pflegeeinrichtungen teil

23.9.2020

Um herauszufinden, wie sich Präventionsmaßnahmen auf Bewohner und Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen auswirken, hat die Techniker Krankenkasse zusammen mit der Universität Hamburg vor rund anderthalb Jahren das Projekt „Procare" gestartet. Der Altenpflegebereich in Friedehorst ist einer der insgesamt sechs Einrichtungen aus Bremen, die daran teilnehmen. Ziel des Projekts ist es, die Gesundheit der Bewohner und Mitarbeiter in den Einrichtungen zu fördern. „Gesunde Mitarbeiter können sich positiv auf die Bewohner auswirken – und umgekehrt", erläutert Thomas Cordes, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Hamburg die Bewohner-Analyse des Projekts verantwortet. Cordes hat zuvor mehrere Jahre im Neurologischen Rehazentrum in Friedehorst gearbeitet und kennt die Einrichtungen gut. Als der Sporttherapeut mit seiner Idee an DSP-Geschäftsführer Thomas Schächter herantrat, war dieser sofort begeistert und stimmte einer Teilnahme zu.
Im Rahmen des Projekts „Procare" wurde zunächst eine Bedarfsbestimmung mit den Bewohnern und Mitarbeitern aus Haus 21 und aus der Waller Einrichtung Almata-Stift durchgeführt. Ziel war es, daraus Maßnahmen zu entwickeln, die die körperliche und seelische Gesundheit der beiden Zielgruppen fördern sollten. So gab es für die Bewohnerinnen und Bewohner der Altenpflegeeinrichtungen in Friedehorst ein entsprechendes Sportprogramm, das sowohl kognitive Komponenten enthielt als auch Übungen für Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Beispielsweise bekamen die Bewohnerinnen und Bewohner die Aufgabe, gleichzeitig zu gehen und Schilder zu lesen. „Damit wollen wir Alltagssituationen nachstellen, wenn Bewohner unterwegs sind und auf Verkehrsschilder achten müssen", erklärt Thomas Cordes.
Insgesamt haben knapp 60 Bewohnerinnen und Bewohner aus Haus 21 und dem Almata-Stift über anderthalb Jahre an dem Projekt teilgenommen. Nun soll getestet werden, wie sich das zweimal die Woche stattfindende Programm aus Fitness- und Gedächtnisübungen über den Zeitraum von 32 Wochen auf das psycho-soziale Wohlbefinden ausgewirkt hat. „Die Akzeptanz war sehr groß und das Programm kam gut an", resümiert Thomas Cordes. Auch wenn die genauen Ergebnisse noch ausstehen, sei bereits erkennbar, dass sich die Motorik der Bewohner verbessert habe.
Auch im Bereich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es zu Anfang des Projekts eine Bedarfserhebung, die die Wünsche hinsichtlich gesünderen Arbeitens berücksichtigen sollte. Das auf den DSP-Bereich abgestimmte Präventionsprogramm sah unter anderem eine Haltungsschulung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, bei der das Pflegepersonal Tipps und Übungen für rückenschonendes Arbeiten erhielt. Zudem konnten alle Mitarbeiter an einem Rückenfitness-Angebot teilnehmen. Ziel des Projekts „Procare" ist nun, dass die Angebote in den Einrichtungen weiterlaufen sollen. Dafür können bei der Techniker Krankenkasse weitere Fördergelder für einen Zeitraum von 18 Monaten beantragt werden. DSP-Geschäftsführer Thomas Schächter hat bereits angekündigt, die Angebote weiterführen zu wollen.