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Ein Bibelgarten für Friedehorst

3.10.2021

In der Bibel werden zahlreiche Pflanzen erwähnt – die wohl bekanntesten sind die berühmten Feigenblätter, mit denen Adam und Eva ihre Blöße bedeckten, nachdem sie die Frucht vom Baum der Erkenntnis aßen und merkten, dass sie nackt waren. Doch nicht alle Gewächse haben so einen hohen Bekanntheitsgrad wie die Feigenblätter aus der Sündenfallgeschichte.

„In der Bibel werden laufend Pflanzen erwähnt, die man gar nicht kennt", weiß Henrike Weyh, Leiterin des Dommuseums, die an diesem Nachmittag eine inklusive Gruppe aus Friedehorst durch den Bibelgarten im ehemaligen Kreuzgang des St. Petri Doms führt. Alle Teilnehmer:innen halten Augen und Ohren gespannt auf, denn die Gruppe plant im Rahmen von Klimaschutz und Inklusion einen eigenen Bibelgarten in Friedehorst zu errichten – dafür wollen sie sich Anregungen in Bremens grüner Oase holen. Und es gibt viel zu entdecken, sowohl mit den Augen als auch mit der Nase.

„Wir haben hinter der Friedehorster Kirche einen wunderschönen Platz, der bisher nicht genutzt wird", berichtet Pastorin Gaby Kippenberg. Hier soll nun in den kommenden ein bis zwei Jahren ein kleiner Bibelgarten entstehen, in dem Besucher:innen sich nicht nur die biblischen Pflanzen ansehen können, sondern der auch als Rückzugsort für die Bewohner:innen dient. „Unsere Idee ist es, die Themen Klimaschutz und Kirche zusammenzubringen", sagt Gaby Kippenberg. Zu der Gruppe aus dem Freizi sollen im nächsten Jahr auch die Konfirmand:innen aus der Lesumer St. Martini-Gemeinde dazustoßen. „Ein Klimaprojekt mit biblischen Zügen, zu dem auch noch der Aspekt Inklusion kommt", fasst Ute Osterloh vom Freizi zusammen.
 
Neben den Hochbeeten mit biblischen Pflanzen soll es auch einen neuangelegten Steinweg und Sitzmöglichkeiten geben. Mitte September haben Freiwillige des Bremer Automobilkonzerns Mercedes bereits erste Hochbeete gebaut und damit den Auftakt für den neuen Friedehorster Bibelgarten gelegt. Welche Pflanzen den Weg in den neuen Bibelgarten finden werden, wissen die Initiatorinnen noch nicht genau. Aber bei ihrem Besuch im Bibelgarten am Dom hat die Gruppe bereits einiges über die wichtigsten Gewächse erfahren und konnte sich verschiedenste Anregungen holen. So spielen zum Beispiel Weizen, Gerste, Trauben, Feigen,
Granatäpfel, Oliven, Honig – die „sieben Früchte Israels" – eine große Rolle im kulturellen Gedächtnis des jüdischen Volkes, wie Gaby Kippenberg erklärt. Auch Senf, Johanneskraut, Koriander, Kamille, Lavendel, Rose oder Wein sind im Bibelgarten am Dom zu finden und stehen für bedeutende Lehren aus der Bibel. „Wir konnten bei unserem Besuch einige Ideen sammeln und freuen uns auf die Entstehung des Friedehorster Bibelgartens", sagt Gaby Kippenberg.