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75 Jahre Friedehorst – im Wandel der Zeit

18.10.2022

Pflege, Rehabilitation und Teilhabe: Das Angebot der Stiftung Friedehorst ist seit ihrer Gründung so vielfältig wie die Menschen, die hier leben und begleitet werden. Im Laufe der 75 Jahren hat Friedehorst die Angebote und Einrichtungen immer wieder an die aktuellen Bedarfslagen angepasst und ausgebaut.

Eine große Schrift auf der steht "Willkommen in Friedehorst".


In den Gründungsjahren lag ein Schwerpunkt in der Betreuung und beruflichen Qualifizierung heimatloser, verletzter Soldaten. Dieses Angebot wurde bald nicht mehr benötigt, das hier gesammelte Wissen nutzte man für die Einführung von speziellen Ausbildungskursen für junge Menschen mit Behinderung. 1957 entstand so ein Berufsbildungswerk, das 1964 von einem anderen Träger übernommen wurde. Friedehorst richtete stattdessen erfolgreich ein Berufsförderungswerk für Umschulungsmaßnahmen in Ergänzung zu den bisherigen Möglichkeiten zur beruflichen Rehabilitation ein. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Berufsförderungswerk zu einem Kompetenzzentrum zur Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben mit insgesamt 14 Standorten in Bremen und Niedersachsen.

Die Altenpflege spielte von Beginn an eine große Rolle in Friedehorst – von der mobilen Pflege über Servicewohnen und Tagespflege bis hin zur Dauerpflege. Dabei passte Friedehorst die Wohnformen stets den sich verändernden Anforderungen an – weg von Mehrbettzimmern hin zu familiär anmutenden Wohnbereichen mit Doppel- und Einzelzimmern oder mit der Eröffnung von Via Vita, einem Pflegewohnbereich für Menschen im Alter von 20 bis 60 Jahren mit schweren erworbenen neurologischen Leiden. Ein weiteres Spezialangebot ist Haus Promente, ein Wohnbereich für Menschen mit fortgeschrittenen demenziellen Veränderungen.

Anfang der 1960er Jahre ergänzt die Behindertenhilfe das Portfolio Friedehorsts. Das Lehrlingsheim wurde in ein Wohnheim für körperbehinderte Erwachsene umgewandelt, ihnen wurden Arbeitswerkstätten zur Entwicklung von handwerklichen und kreativen Fähigkeiten zur Verfügung gestellt. Im Laufe der Jahre baute Friedehorst das Unterstützungsangebot für Menschen mit Behinderung aller Altersklassen aus. In den 1990er Jahren wurden im Behindertenbereich die traditionellen Heimstrukturen vollkommen verändert, um den Menschen individuelle Entwicklung und soziale Integration zu ermöglichen. Heute leben die Bewohner:innen in überschaubaren Wohngruppen auf dem Campus und in verschiedenen Bremer Stadtteilen. Die therapeutischen Werkstätten wurden in eine Tagesförderstätte umgewandelt, die neben handwerklichen Arbeiten intensive therapeutische und soziale Förderprogramme anbietet. Zudem setzte Friedehorst auf die zunehmende Ambulantisierung der Angebote.

Mit der Zeit zu gehen, bringt regelmäßig auch Veränderungen mit sich: 2019 übergab Friedehorst das Nebelthau-Gymnasium an einen Elternverein, der die Schule mit evangelisch-diakonischemProfil als Träger fortführt. 2020 übernahmen die Johanniter das Neurologische Rehabilitationszentrum, das von Friedehorst gegründet und mehr als 35 Jahre von ihr betrieben wurde.2019 wurde die 1956 gegründeten Private Altenpflegeschule Friedehorst im Zuge der bundesweiten Einführung der generalistischen Pflegeausbildung in „Friedehorst Kolleg" umbenannt. Seit 2020 bietet die Schule die neue Ausbildung auch in Teilzeit an, auch das eine Veränderung und ein großer Schritt hin zu mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf.