Hüterin des Friedehorster Archivs

Im Laufe der Jahre fielen ihr auch immer wieder Fundsachen in die Hände, die ihre Neugierde weckten – wie eine Postkarte mit dem Aufdruck „Wandern Sie von Friedehorst nach Amerika aus!" „Das wollte ich natürlich genauer wissen. Wieso konnte man von Friedehorst nach Amerika auswandern?" Im Zuge ihrer Recherchen wurde sie fündig: „Dort, wo jetzt der Edeka ist, war früher eine Art Auswandererlager. Die Leute konnten sich in dem Lager eine Schifffahrt nach Amerika buchen. Daneben lag das Kasernengelände, das an Friedehorst grenzte." Die Nutzung durch das Militär hat Ute auch früher noch miterlebt – „vor allem die morgendlichen Fanfare", schmunzelt sie.
Zudem hat sie 10 Jahre lang bei „Punkt 5", dem Friedehorster Fernsehsender, mitgearbeitet. „Für die verschiedenen Themen haben wir natürlich auch viel recherchiert und altes Material gesichtet. Alles, was wir bekommen haben, haben wir natürlich aufgehoben."
Als dann im Zuge des 70. Jubiläums 2017 Mitwirkende für eine Geschichts-AG gesucht wurde, hat Ute Osterloh sich gleich gemeldet. Zusammen mit neun Kolleg:innen aus allen Bereichen hat die AG über Monate historische Bilder gesichtet, Zeitzeugen befragt, Exponate zusammengetragen und so eine Stück Geschichte wieder lebendig gemacht. Das Ergebnis zeigten sie dann im Rahmen einer Ausstellung.
Die zahlreichen Exponate, die im Rahmen von Punkt 5 und der Geschichts-AG zusammengekommen sind, verwaltet Ute Osterloh noch immer. Auch wenn irgendwo etwas gefunden wird, wie alte Bilder, bekommt Ute sie. Zu den besonderen „Schätzen" gehört beispielsweise das erste Bewohner:in-Verzeichnis oder ein Interview mit der Tochter der damaligen Hühnerfarmleiterin, die auf Friedehorst zusammen mit den Menschen mit Behinderung betrieben wurde.