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Hüterin des Friedehorster Archivs

22.10.2022

Wenn es um die Geschichte Friedehorsts geht, kennt sich kaum jemand so gut aus wie Ute Osterloh. Sie ist mittlerweile so etwas wie die lebendige Chronik unserer Einrichtung. Egal, was man wissen möchte, die 55-Jährige weiß fast alles aus der Historie.

Eine Erzieherin begrüßt einen Besucher
Eine Erzieherin begrüßt einen Besucher
 Aber woher kommt dieses Interesse? „Ich interessiere mich einfach für die Geschichte Friedehorst, schließlich arbeite ich ja auch schon über 31 Jahre hier", erzählt die gelernte Erzieherin, die im Freizeittreff der Teilhabe Leben arbeitet. „Und ich habe mich immer gerne mit den älteren Bewohner:innen über Friedehorst und wie es früher war, unterhalten. Manche von ihnen lebten hier sogar 50 Jahre und wussten natürlich viel zu erzählen. Auch Hans Roth hat mir viel von früher berichtet und Bilder gezeigt."

Im Laufe der Jahre fielen ihr auch immer wieder Fundsachen in die Hände, die ihre Neugierde weckten – wie eine Postkarte mit dem Aufdruck „Wandern Sie von Friedehorst nach Amerika aus!" „Das wollte ich natürlich genauer wissen. Wieso konnte man von Friedehorst nach Amerika auswandern?" Im Zuge ihrer Recherchen wurde sie fündig: „Dort, wo jetzt der Edeka ist, war früher eine Art Auswandererlager. Die Leute konnten sich in dem Lager eine Schifffahrt nach Amerika buchen. Daneben lag das Kasernengelände, das an Friedehorst grenzte." Die Nutzung durch das Militär hat Ute auch früher noch miterlebt – „vor allem die morgendlichen Fanfare", schmunzelt sie.

Zudem hat sie 10 Jahre lang bei „Punkt 5", dem Friedehorster Fernsehsender, mitgearbeitet. „Für die verschiedenen Themen haben wir natürlich auch viel recherchiert und altes Material gesichtet. Alles, was wir bekommen haben, haben wir natürlich aufgehoben."
Als dann im Zuge des 70. Jubiläums 2017 Mitwirkende für eine Geschichts-AG gesucht wurde, hat Ute Osterloh sich gleich gemeldet. Zusammen mit neun Kolleg:innen aus allen Bereichen hat die AG über Monate historische Bilder gesichtet, Zeitzeugen befragt, Exponate zusammengetragen und so eine Stück Geschichte wieder lebendig gemacht. Das Ergebnis zeigten sie dann im Rahmen einer Ausstellung.

Die zahlreichen Exponate, die im Rahmen von Punkt 5 und der Geschichts-AG zusammengekommen sind, verwaltet Ute Osterloh noch immer. Auch wenn irgendwo etwas gefunden wird, wie alte Bilder, bekommt Ute sie. Zu den besonderen „Schätzen" gehört beispielsweise das erste Bewohner:in-Verzeichnis oder ein Interview mit der Tochter der damaligen Hühnerfarmleiterin, die auf Friedehorst zusammen mit den Menschen mit Behinderung betrieben wurde.