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Alt trifft Jung

19.2.2021

Im Speisesaal des Almata-Stifts sitzen rund 20 Bewohnerinnen und Bewohner an den Tischen und schauen neugierig in den Flur. Von dort hört man verschiedene Stimmen – mal gedämpft, mal etwas lauter. „Jetzt kommen sie gleich", flüstert eine Betreuungskraft einer älteren Dame zu, die gespannt in den Flur späht. Und dann ist der ersehnte Besuch da: eine Kindergartengruppe des Kindergarten Schnecke. Die zehn Jungen und Mädchen nehmen auf dem Fußboden Platz und begrüßen die Seniorinnen und Senioren gemeinsam mit ihren Erzieherinnen mit einem Lied. Danach teilen sich alle in Kleingruppen an den Tischen auf und basteln Fensterbilder zu Ostern – Groß und Klein zusammen.
Entstanden ist die Partnerschaft zwischen dem Kindergarten Schnecke der evangelischen Kirchengemeinde Walle und dem Almata-Stift vor 10 Jahren. Pastorin Sabine Kurth bzw. die Diakonin Alexandra Wietfeld und auch die Vikarin Svenja Lange von der Gemeinde sind regelmäßig zu Andachten in der Einrichtung. Zudem pflegt die Gemeinde eine enge Zusammenarbeit mit dem Almata-Stift. So feiern sie beispielsweise jedes Jahr zusammen ein Sommerfest in den Räumen der Friedehorster Einrichtung. Kein Wunder, dass irgendwann die Idee im Almata-Stift entstanden ist, den Kindergarten zu sich einzuladen. Seitdem kommt jede der vier Gruppen einmal im Jahr ins Almata-Stift, um mit den Bewohnerinnen und Bewohnern passend zur Jahreszeit zu basteln, zu malen, zu singen oder zu spielen. Schnell entwickeln sich zwischen den Kindern und den Senioren Gespräche und es wird viel gelacht.

„Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner blühen auf, wenn sie die Kinder sehen und freuen sich auf die Abwechslung. Manche erinnern sich auch an ihre eigenen Kinder und Enkel sowie an ihre eigene Kindheit, von der sie den Kindergartenkindern dann erzählen", berichtet Einrichtungsleiterin Ulrike Vogt, die die Idee für die Besuche hatte. „Die Kinder gehen meist unbefangen auf die älteren Menschen zu, stellen Fragen und wollen spielen – und die alten Menschen gehen gerne darauf ein, beantworten geduldig Fragen und unterstützen die Kleinen beim Spielen."
Zusätzlich zu den vier festen Terminen werden die Kinder zu besonderen Veranstaltungen wie einem 100. Geburtstag eines Seniors eingeladen. Für das Geburtstagskind bereiten die Kinder dann immer ein besonderes Geschenk vor und bringen ein Ständchen. Ein Höhepunkt der Partnerschaft war sicherlich der Vortrag der schulgeschichtlichen Sammlung „Schule früher", den die älteren Kindergartenkinder gemeinsam mit den Senioren gespannt verfolgten. Und natürlich lassen es sich die älteren Menschen nicht nehmen, den Kindergarten hin und wieder zu besuchen, um dort zum Beispiel in der Weihnachtszeit Kekse zu backen. Während der Weihnachtszeit haben die Kindergartenkinder die Bewohnerinnen und Bewohner mit selbstgemalten Bildern und kleinen Geschenken überrascht, die eine kleine Gruppe persönlich überreicht hat – natürlich unter Einhaltung aller Corona-Bedingungen.