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Den Pflege-Nachwuchs auf den Alltag vorbereiten

29.6.2021

Um dem Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, wurde zum 1. Januar 2020 die neue generalistische Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau/mann eingeführt. Dadurch wurden die drei bisherigen Berufsbilder Altenpfleger/-in, Gesundheits- und Krankenpfleger/-in und Gesundheits-und Kinderkrankenpfleger/-in abgeschafft und zu einem neuen, universellen Berufsbild zusammengefasst. Der theoretische Unterricht der neuen Ausbildung findet an Pflegeschulen wie dem Friedehorst Kolleg, die praktische Ausbildung in mehreren Ausbildungseinrichtungen mit unterschiedlichen Pflegebereichen statt. Nach den ersten beiden Jahren können sich die Auszubildenden bei Bedarf spezialisieren und so einen Abschluss mit der Spezialisierung „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege" oder „Altenpflege" erwerben.

Um den Pflege-Nachwuchs auf den Alltag in der Praxis vorzubereiten, erhalten die Azubis im Rahmen der praktischen Ausbildung Unterstützung durch eine professionelle Praxisanleitung. Seit dem 1. Mai 2020 ist Nicole Gries-Lamprecht als übergeordnete Praxisanleitung für alle Einrichtungen der Dienste für Senioren und Pflege zuständig, unterstützt die Auszubildenden im Lernprozess und steht ihnen bei Fragen zur Seite. Die Pflegefachkraft arbeitet seit 30 Jahren in Friedehorst und möchte ihre berufliche Erfahrung an die Azubis weitergeben: „Mir ist wichtig, dass wir die Schüler*innen in Friedehorst gut ausbilden, aber auch dass sie sich wohlfühlen."

Neben einem breiten Fachwissen und regelmäßigen Weiterbildungen sollte eine Praxisanleitung daher auch eine große Portion Empathie für den Pflege-Nachwuchs mitbringen. „Ich versuche immer, mich in die Schüler*innen reinzuversetzen", sagt Nicole Gries-Lamprecht. Regelmäßig trifft sie alle Pflege-Azubis zum Austausch: Was läuft gut? Wo hapert es noch? Um die Azubis bestmöglich auszubilden, ist die Praxisanleiterin im engen Austausch mit dem Friedehorst Kolleg (Träger der Theoretischen Ausbildung) und dem Weser Bildungsverbund (Verbund zur Einsatzkoordination im Lande Bremen). „Wir gewährleisten, dass Theorie und Praxis im Einklang sind", sagt Nicole Gries-Lamprecht. So bekommen die Azubis im ersten Ausbildungsjahr beispielsweise zunächst einen Einblick in die Grundpflege der Bewohner*innen und lernen mehr über ihre medizinische und persönliche Biografie kennen. Im zweiten Ausbildungsjahr vertiefen sie unter Anleitung von Nicole Gries-Lamprecht ihre medizinischen und pflegerischen Kenntnisse, während sie dann im dritten Ausbildungsjahr die Möglichkeit haben, in ihrem Schwerpunktgebiet weiter zu lernen.

Seit dem 1. März 2021 wird Nicole Gries-Lamprecht bei der Praxisanleitung von Jessica Witt unterstützt, die auf jahrelange Berufserfahrung im Bereich der Altenpflege zurückgreifen kann und ebenfalls bereits viele Eindrücke im Bereich der Praxisanleitung sammeln konnte. Zusammen mit Via Vita-Pflegedienstleiter Patrick Geers sind die beiden Praxisanleiterinnen für ein gutes Gelingen der Ausbildung zuständig und freuen sich auf zahlreiche neue Auszubildende in Friedehorst. Die Kurse für das Jahr 2021 sind bereits gut ausgebucht, für Oktober 2021 sowie für da kommende Jahr gibt es noch freie Plätze – schnell sein lohnt sich also.

Die praktische Anleitung der Auszubildenden leistet einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Pflegekompetenz und somit auch zur Verbesserung der Pflegequalität. „Die Wichtigkeit einer Praxisanleitung besteht darin, die Auszubildenden auf die Anforderungen der unterschiedlichen Einsatzbereiche und des pflegerischen Alltags vorzubereiten", sagt Patrick Geers, Pflegedienstleiter im Bereich Via Vita, der gemeinsam mit Nicole Gries-Lamprecht und Jessica Witt für die Praxisanleitung für die Dienste für Senioren und Pflege in Friedehorst zuständig sind.

Doch wie sind die Erfahrungen mit der generalistischen Pflegeausbildung bisher in der Praxis? „Die Vorteile der neuen Form der Pflegefachausbildung sind aus meiner Sicht, dass Azubis besser auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden, die Aufstiegschancen erhöht werden und letztlich ein höheres Gehalt ermöglicht wird", sagt Patrick Geers. „Die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann bietet besonders viele Einsatzmöglichkeiten: Personen mit Abschluss können in allen stationären und ambulanten Einrichtungen der Gesundheitsversorgung arbeiten."