In Windeseile zum Ausbildungsplatz

Wir können helfen – dass Friedehorst dies wörtlich meint, hat Alisa Bogdanova kürzlich hautnah erlebt: Die Dienste für Senioren und Pflege und das Friedehorst Kolleg haben ihr kurzfristig ermöglicht, von einem Tag auf den anderen mit der Pflege-Ausbildung zu starten.

Die junge Frau floh im März mit ihrer Mutter und ihrer Katze aus Kiew vor dem Krieg. Zuerst per Fuß nach Rumänien, dann weiter nach Bremen zu Verwandten. Hier angekommen erhielten die beiden viel Unterstützung, unter anderem von Norbert Ludwigshausen vom Lions Club Bremen Hanse, der den Kontakt zu Friedehorst herstellte. Alisa, die in der Ukraine bereits ein Studium im Bereich Tourismusmanagement absolviert hatte, plante schon lange, in die Pflege zu wechseln. Sie hatte sogar in Kiew schon einen Platz an einer Pflegeschule – und dann kam der Krieg.

„Ich erhielt einen Anruf von Alisas Deutschlehrerin, die mir von Alisas Wunsch berichtete. Die Voraussetzungen passten, nun brauchten wir nur einen Betrieb für den praktischen Ausbildungsteil", erzählt Lena Murken, Leiterin des Friedehorst Kollegs. „Ich hielt Rücksprache mit Nicole Gries-Lamprecht, die sich in Friedehorst als einrichtungsübergreifende Praxisanleitung um die Azubis kümmert, und bereits am Tag danach fand das Vorstellungsgespräch statt." Begleitet von der Mutter überzeugte die 28-jährige Ukrainerin Nicole Gries-Lamprecht und erhielt direkt die Zusage.

Lena Murken kümmerte sich beim Migrationsamt um Aufenthaltstitel und Arbeitserlaubnis. Und so stieg Alisa zwei Tage später in den gerade gestarteten Ausbildungskurs ein. Dank eines Aupair-Jahres in Aurich spricht sie sehr gut Deutsch. „Ich interessiere mich für die Themen Pflege und Medizin und freue mich sehr über den Ausbildungsplatz", sagte die 28-Jährige im Gespräch